A-Z der Tiergesundheit:
von Kim Auffenberg
Hunde und Katzen werden heutzutage sehr alt. Dies liegt unter anderem an verbesserten Ernährungs- und Haltungsbedingungen und guter tierärztlichen Versorgung der Tiere. Hiermit gewinnen auch mit dem Alter verbundene Krankheitsbilder und Probleme immer mehr an Bedeutung.
Körperliche Veränderungen im Alter bei Hunden und Katzen
Eine sichtbare Veränderung ist die Ergrauung des Fells. Bei einigen Tieren tritt sie bereits in jungen Jahren ein, bei anderen sieht man erst in hohem Alter Veränderungen.
Nicht sichtbar sind dagegen die Veränderungen im Körper unserer Tiere. Gewebe und Organe verlieren nach und nach ihre Funktions- und Reparationsfähigkeit. Hieraus resultiert eine reduzierte Funktion vor allem von Niere, Leber, Herz, Gehirn und Sinnesorganen. Da auch das Immunsystem im Alter Veränderungen unterliegt, ergibt sich als Folge unter anderem ein erhöhtes Infektions- und Tumorrisiko. Der alte Patient ist weniger stress- und belastungsresistent.
Im Alter sinkt der Energiebedarf unserer Haustiere. Der Körperfettanteil steigt bei gleichzeitiger Reduktion der Muskelmasse. Wird die Ernährung nicht angepasst und das Tier nimmt zu, erhöht sich das Risiko für Stoffwechselerkrankungen (wie z. B. Diabetes mellitus) und Erkrankungen des Bewegungsapparates (z. B. Arthrosen)
Veränderung der kognitiven Funktionen
Der Grad der Störungen kann sehr stark variieren. Auch das Alter in dem die Auffälligkeiten beginnen kann sehr unterschiedlich sein. Die häufigsten Veränderungen der kognitiven Funktionen sind:
Hier ist es wichtig zu unterscheiden, ob es sich tatsächlich um Veränderungen der Gehirnfunktion aufgrund des Alters handelt oder um eine behandlungsbedürftige Erkrankung.
Wann beginnt das „Alt-sein“?
Hund < 15 kg | Hund 15 - 45 kg | Hund > 45 kg | Katze | ||
---|---|---|---|---|---|
1. Lj = ca. 20 Mj | 1. Lj = ca. 18 Mj | 1. Lj = ca. 13 Mj | 1. Lj = ca. 15 Mj | ||
2. Lj = ca. 8 Mj | 2. Lj = 9 Mj | 2. - 15. Lj = jeweils 9 Mj |
2. - 3. Lj = jeweils 6 Mj |
||
3. - 15. Lj = jeweils 4 Mj |
3. - 15. Lj = jeweils 6 Mj |
4. - 20. Lj = jeweils 4 Mj |
|||
(alt = 12 Jahre) | (alt = 8 - 10 Jahre) | (alt = 6-8 Jahre) | (alt = 13 Jahre) | ||
Lj = Jebensjahr Mj = Menschenjahr |
ALTERS-CHECK
Ziel des Alters-Checks ist es Erkrankungen frühzeitig zur erkennen. Häufig fällt es Hunde- und Katzenbesitzern schwer „normale“ altersbedingte Veränderungen und Symptome behandlungsbedürftiger Erkrankungen zu unterscheiden. Bei den meisten Erkrankungen kann man im frühen Stadium noch wesentlich besser medizinisch eingreifen. Krankheitsverläufe können so verzögert werden und das Leben Ihres Tieres bei verbesserter Lebensqualität verlängert werden.
Was beinhaltet der Alters-Check?
An erster Stelle steht beim Alters-Check die „Allgemeine Untersuchung“. Hierbei macht sich der Arzt ein Bild vom körperlichen Zustand des Tieres. Er prüft unter anderem das Haarkleid, den Ernährungszustand und die Bemuskelung, tastet den Patienten ab, begutachtet Mundhöhle und Zähne und hört Herz und Lunge ab. Wichtig ist dabei auch die „Anamnese“, also das Gespräch mit dem Patientenbesitzer über Auffälligkeiten und Verhaltensweisen des Tieres, da diese häufig nur Zuhause gezeigt werden.
Näheres zur Allgemeinen Untersuchung, sowie zur Blut- und Ultraschalluntersuchung, können sie gerne in der Rubrik „Vorsorgeuntersuchung“ nachlesen.
Wann sollte mein Tier zum Alters-Check?
Alte Hunde und Katzen (siehe Tabelle) sollten einmal jährlich zum Alters-Check beim Tierarzt vorgestellt werden. Auch bei unspezifischen Beschwerden oder vor Narkosen ist es ratsam das Tier gründlich untersuchen zu lassen. Der Alters-Check lässt sich auch gut mit der jährlichen Impfung verbinden.
Worauf muss ich bei meinem alten Tier achten?
Wie kann ich mein Tier im Alter unterstützen?
Gerne können Sie sich auch bei uns vor Ort zum Thema beraten lassen oder Sie machen gleich einen Termin zum Alters-Check aus.
Lesen Sie hier, wie wir Ihr Tier medizinisch versorgen und betreuen können.
© 2024 Tierklinik im Tierzentrum Gelnhausen