A-Z der Tiergesundheit:
(6) Glukose-Messung am Ohr
Für diese Methode wird eine spezielle Stechhilfe verwendet.
Die Stechhilfe wird im unteren Drittel des Ohres aufgesetzt, wo sich wenig Haare befinden.
Von außen wird das Ohr mit einem Finger gegen die Stechhilfe gedrückt, so als ob man sich
durch das Ohr hindurch die Fingerbeere punktieren wollte.
Es kann ein Tupfer zwischen Ohr und Finger gelegt werden, um eine Selbstpunktion zu verhindern.
Das feste Aufpressen der Stechhilfe hat den Zweck, dass die Stechhilfe absolut plan am Ohr
aufliegt. Die Besonderheit spezieller Stechhilfen ist, dass sich ein Vakuum bildet, welches das
Blut quasi aus dem Ohr ansaugt. Zunächst schnellt nach Durchdrücken des Auslöseknopfes,
wie bei einer normalen Stechhilfe auch, eine sehr feine Nadel vor und zieht sich anschließend
sofort wieder automatisch zurück. Lässt man nun den durchgedrückten Auslöser wieder los,
entwickelt sich im vorderen Teil der Stechhilfe ein Sog und ein Vakuum entsteht. Man kann
beobachten, wie sich das Ohr an der Auflagefläche nach oben in den durchsichtigen Bereich
der Stechhilfe vorwölbt. Das Vakuum entsteht automatisch nach Loslassen des Auslösers, es
ist also keine Pumpbewegungen nötig. Nach ungefähr 20-30 Sekunden hat sich ein schöner
Blutstropfen gebildet und das Vakuum kann gelöst werden.
Sollte sich das Vakuum zu früh gelöst haben, z.B. weil sich das Tier bewegt hat, muss nicht
nochmals gestochen werden. In diesem Fall wird der Auslöser ¾ durchgedrückt und anschließend
auf das Ohr an der selben Stelle wie zuvor aufgesetzt. Lässt man den Auslöser nun zurückgleiten,
entsteht erneut ein Sog.
Am entstandenen Blutstropfen kann nun die Glukose mittels eines portablen Glukose Messgerätes gemessen werden.
Übersicht: Glukosekurven zur Einstellung
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