Tierklinik im Tierzentrum Gelnhausen

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Milztumore beim Hund


Tumore in der Milz können sich als solide, lokalisierte Knoten oder aber auch als diffuse Durchsetzung des gesamten Organs zeigen. Ebenso können solchen Tumoren verschiedenste Ursprungsgewebe zugrunde liegen (Blutgefäße, lymphatisches Gewebe, glatte Muskulatur, Bindegewebe).

Bei Hunden kommen deutlich häufiger Milztumore vor als bei der Katze. Um einen Notfall handelt es sich meist dann, wenn der Tumor rupturiert (durchgebrochen) ist und dann in den Bauchraum blutet. Das Allgemeinbefinden wird immer schlechter, der Hund hat blasse Schleimhäute und einen immer kugeliger werdenden, pendelnden Bauch. In vielen Fällen kann jedoch so eine Situation vermieden werden, indem man eine regelmäßige Ultraschalluntersuchung im Zusammenhang mit einem Routinecheck macht. So kann man gegebenenfalls eine rechtzeitige Entfernung der Milz planen. Symptome in den Frühstadien sind selten, da die Hunde von den Tumoren häufig selbst nichts spüren.

Ursache von Milztumoren

Eine genaue Ursache von Milztumoren kann, wie bei den meisten Tumoren, oft nicht festgestellt werden. Jedoch gibt es einige Risiken, die in Verbindung damit gebracht werden. Dazu gehören eine genetische Veranlagung und bestimmte Rassen, wie der Deutsche Schäferhund, der Boxer, der Golden Retriever und der Berner Sennenhund. Milztumore treten häufiger bei älteren Hunden auf, sind aber in jedem Alter möglich.

Auf welche Symptome sollte man achten?

Je nach Tumorart und Stadium der Erkrankung können die Symptome von Milztumoren stark variieren. Im Frühstadium sind die Hunde meist symptomfrei und zeigen keine spezifischen Anzeichen. Im fortgeschrittenen Stadium oder wenn der Tumor sogar bereits rupturiert ist, können jedoch folgende Symptome auftreten und es ist schnell medizinische Betreuung erforderlich:
- Hunde zeigen meist eine schnellere Erschöpfung und weniger Interesse an Aktivitäten. Sie sind sehr müde und haben einen starken Leistungsabfall.
- Die Nahrungsaufnahme wird reduziert und das Gewicht des Hundes nimmt deutlich ab.
- Wenn die Erkrankung schon weit vorangeschritten und der Tumor sehr groß ist, kann es zu einem vergrößerten Bauchvolumen kommen.
- Ebenso zeigen manche Hunde Anzeichen für Unwohlsein wie Bauchschmerzen, Anspannung und Steifheit im Bauchbereich.
- Sollte der Milztumor rupturiert sein, sind blasse oder gelbliche Schleimhäute die Folge.
- Wie schnell sich das Allgemeinbefinden der Hunde verringert, hängt davon ab, wie stark der Tumor rupturiert ist und somit, wie schnell Blut in den Bauchraum läuft.

Jedoch können die meisten Symptome auch Anzeichen für andere Erkrankungen sein. Sollten Sie genannte Symptome an Ihrem Hund bemerken, stellen Sie ihn zügig einem Tierarzt vor.

Wie wird ein Milztumor diagnostiziert?

Um eine genaue Diagnose zu stellen, werden bildgebende Verfahren durchgeführt. In den meisten Fällen ist eine Ultraschalluntersuchung am aussagekräftigsten. Diese hilft dabei, den Tumor genau zu lokalisieren und seinen Grad der Bösartigkeit einzuschätzen. Zudem kann direkt geschaut werden, ob der Tumor rupturiert ist. In diesem Fall findet man im Ultraschall freie Flüssigkeit im Bauchraum. Manchmal wird auch eine Punktion durchgeführt, um sicher zu gehen, dass es sich bei dieser Flüssigkeit um Blut handelt.

Wie wird ein Milztumor behandelt?

Eine Behandlung von Milztumoren kann unterschiedlich aussehen. Meist ist sie abhängig von der Größe und der Art des Tumors und vom Allgemeinzustand des Hundes. Die wirksamste Methode, die auch am häufigsten angewendet wird, ist die komplette chirurgische Entfernung der Milz. Sollte der Milztumor bereits rupturiert sein, ist dies in einer schnellen Notoperation nötig.

Sollte im Ultraschall eine Veränderung mittig und nicht randständig in der Milz sichtbar sein, so wird oft erstmal nur zu einer regelmäßigen Ultraschall-Kontrolle geraten. Hierbei kann genau geschaut werden, ob die Veränderung kleiner oder größer wird. Sollte sie nicht größer werden, ist oft keine Operation nötig.

Fazit: Da es keine Methode zur Vermeidung von Milztumoren gibt, sollten Hunde regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung beim Tierarzt vorgestellt werden. Am wichtigsten ist hierbei ein Ultraschall des Bauchraumes. Insbesondere bei älteren Hunden und Hunden mit einem erhöhten Risiko aufgrund ihrer Rasse, sind solche Untersuchungen wichtig. Durch diese können Veränderungen frühzeitig erkannt und behandelt werden, bevor sie zu einem ernsthaften und lebensbedrohlichen Problem werden.

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